Dojo-Regeln

Die Dojo-Regeln des Goju-Ryu Karate Bönnigheim

Fernöstliche Kampfkunst unterscheidet sich nicht nur durch die körperlichen Bewegungen und die Art des Trainings von anderen sportlichen Aktivitäten, sondern auch aufgrund des geistigen Hintergrundes. Unser Karate hat nichts mit Religion zu tun, jedoch beinhaltet der Weg den jeder einzelne beschreitet ein permanentes Arbeiten an sich selbst und an den eigenen Schwächen. Eine kurze Meditation zu Beginn und am Ende des Trainings stimmt auf den Unterricht ein und bereitet auf die kommenden Übungen vor.

Das unten beschriebene Verhalten vor, während und nach dem Training erleichtert den bewussten Übergang aus dem Alltagsleben in das Training, darüber hinaus ruft der höfliche und respektvolle Umgang untereinander in Erinnerung, dass wir als Menschen verletzlich sind und eine Kunst ausüben, die Verletzungen verursachen kann. Wir geben uns gegenseitig das Versprechen, aufeinander zu achten und uns gegenseitig zu respektieren. Bestimmte Verhaltensregeln, die sowohl die äußere als auch die innere Haltung betreffen, sollen mögliche Verletzungen bereits im Vorfeld verhindern.

1. Betreten des Übungsraumes (Dojo)

Wir halten beim Betreten des Raumes kurz inne und verbeugen uns im Stehen.

2. Angrüßen zu Beginn des Trainings

Zu Beginn des Trainings stellen wir uns in einer Reihe gegenüber des Trainers im Musubi-dachi auf. Der Trainer gibt die Anweisung:

Seiza!

Wir setzen uns in den Fersensitz! Hierbei wird das linke Knie neben den rechten Fuß abgesetzt, dann das rechte Bein eingeklappt. Die Hände liegen auf den Oberschenkeln. Wir strecken die Wirbelsäule und sitzen aufrecht und zentriert.

Mokuso!

Wir schließen die Augen, kommen zur Ruhe und richten die Aufmerksamkeit auf das Energiezentrum im Unterbauch (Tanden). Dabei atmen wir ruhig und gleichmäßig.

Mokuso yame!

Wir öffnen unsere Augen und richten die Aufmerksamkeit wieder nach außen.

Shomen Ni Rei!

Wir verbeugen uns mit gestrecktem Rücken aus der Hüfte (Blick nach vorn auf den Boden).

Sensei Ni Rei!

Verbeugung zum Sensei. Dieser verspricht mit der Verbeugung ein gutes Lernklima zu schaffen und uns gut zu unterrichten, dass heißt uns die Möglichkeit zum Arbeiten an uns selbst zu geben. Das Verbeugen des Schülers symbolisiert das Versprechen, an sich zu arbeiten und ebenfalls zu einem guten Lernklima beizutragen. Dieses geschieht unter anderem durch Aufmerksamkeit und durch Ruhe bei den Erklärungen des Trainers.

Sempai Ni Rei!

Verbeugung zu anderen Trainern oder Dan-Trägern.

Otagai Ni Rei!

Verbeugung mit gestrecktem Rücken aus der Hüfte (Blick nach vorn auf den Boden). Mit der Aufforderung zum Aufstehen beendet der Trainer die Begrüßung. Hierauf folgt noch ein Gruß zum Trainer im Stehen.

3. Verspätung

Verspätungen sollten grundsätzlich vermieden werden. Falls es doch einmal vorkommt stellen wir uns an dem Rand der Halle wie zur Anfangsmeditation auf und setzen uns in den Fersensitz. Wir nehmen uns die Zeit für eine kurze Meditation, um zur Ruhe zu kommen und um die Aufmerksamkeit auf das kommende Training zu richten. Dann verbeugen wir uns im Sitzen. Anschließend richten wir uns im Musubi-dachi zum Trainer aus, güßen auch ihn an und warten auf den Gegengruß sowie auf die Aufforderung am Training teilzunehmen.

4. Training mit Partner

Wir grüßen zu Beginn der Übung und zum Abschluss in Musubi-dachi unseren Partner. Hiermit wird sich das Versprechen gegeben ein guter und fairer Partner zu sein und sich gegenseitig zu respektieren.

5. Instruktionen

Instruktionen und Korrekturen sind wichtige Hilfen für unseren Fortschritt im Karate-Do. Es ist zudem für alle wichtig, dass wir bei der Anleitung ruhig und aufmerksam sind.

6. Abgrüßen am Ende des Unterrichts

Die Grußzeremonie zum Abschluss entspricht der zu Anfang des Trainings.

7. Verlassen des Übungsraumes

Wir halten wie beim Betreten des Übungsraumes kurz inne und verbeugen uns im Stehen. Müssen wir während des Trainings den Übungsraum verlassen grüßen wir kurz zum Trainer ab. Beim Betreten grüßen wir wiederum kurz zum Trainer.

Persönliche Vorbereitung

• Komme rechtzeitig zum Training, so dass du zu Beginn fertig umgezogen bist.
• Achte darauf, dass du und auch deine Kleidung gepflegt ist.
• Kurzgeschnittene Finger- und Fußnägel und das Ablegen von Schmuck jeglicher Art ist unbedingt erforderlich, um Verletzungen zu vermeiden.
• Haare sollten beim Training nicht behindern. Ggf. Haargummi oder -bänder ohne Metallteile verwenden.
• Während des Trainings wird grundsätzlich nicht getrunken. Daher vorher für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen.